Die allererste Ausfahrt – ist schon was besonderes. Jeder Neu-Camper wird sich darauf freuen. Endlich mobil auf eigenen Rädern. Und die Frage: wohin damit nun? Möglichkeiten ohne Ende. Dachten wir auch. Und („typisch für uns“): keine Planung, aber Ziele.

Teil 1 der Jungfernfahrt (31.05.-04.06.24) – Ziel: SHR Hydraulik in Lüdinghausen. Der neue Camper sollte gleich Hubstützen bekommen, der Termin stand schon fest, bevor wir den Camper abgeholt haben. Die Hubstützen waren Jörg wichtig – für mich sind sie heute, nachdem ich sie im Einsatz erlebt habe – ein Träumchen, unser Camper steht nicht auf irgendwelchen Auffahrkeilen sondern auf den Stützen, und das fest wie auf Schienen. Kerzengerade ausgerichtet noch dazu. Keine Bewegung, wenn wir uns im Camper bewegen. Keine Tür fällt automatisch zu, keine Schublade bewegt sich einfach so.

Teil 2 der Jungfernfahrt (19.-22.06.24) – Ziel: Goldschmitt in Leutkirch. Hier gab es eine Luftfederung. Ohne diese Federung setzte der Camper immer hinten auf, wenn wir vom bzw. auf den Hof gefahren sind. Irgendwie auch klar, wenn man sich die Einfahrt mit ihrer kleinen Anhöhe ansieht.

Nach dem Einbau der Luftfederung ist die Einfahrt super zu nehmen. Das Heck des Campers wird auf Knopfdruck angehoben (sieht lustig aus, wenn „das Ärschle hochgefahren wird“ 😅) und hat dann hinten ausreichend Luft, um den kleinen „Einfahrtbuckel“ gut zu nehmen (wobei die Luftfederung nicht nur für den Hof Zuhause gedacht ist, sondern auch bei sonstigen Unebenheiten gute Dienste leisten kann – z.B. beim Auffahren auf Fähren).

Wir haben zwar bei der Suche nach „unserem Camper“ gut aufgepasst (letztlich auch ein gutes Jahr gesucht, gefunden, verworfen, neuerlich gesucht … ), hinten eben keinen zu großen Überstand zu haben, trotzdem schrammte der Camper auf dem Hof ein bisschen – und das mit der Anhängerkupplung (ohne Anhängerkupplung wäre es machbar gewesen – wir haben und brauchen aber einen Anhänger für den Transport von Jörgs Rennmaschine/-equipment).


Zum ersten Mal unterwegs. Und das Wetter war einfach nur „schietig“. Was für eine Aussicht. Regen. Regen. Regen.

Von Besserung hörten wir erstmal gar nichts …

Und ich mit meiner Hand – hübsch geschwollen 🙄 … sorgsam und weich gelagert … (ein einfaches Auflegen des Unterarms auf die Armlehne war nicht möglich, doch Not macht ja erfinderisch) …

Auch unsere Cairns haben sich wunderbar eingefügt ins mobile Leben – vor allem, nachdem sie einen Teppich und auch ihr „Pad“ unter dem Allerwertesten hatten. So sind auch die Drei „weich auf Reisen“ (weich und sicher – ihre Geschirre sind im hinteren Bereich gut befestigt, so dass sie sich zwar bewegen können, aber im Falle eines Falles nicht einfach so aus der Tür hüpfen können, z.B. wenn wir für einen Stop an einer Tankstelle oder zum Einchecken an einem Stellplatz halten).


Verbunden haben wir mit den beiden Jungfernfahrten, die nur wenige Wochen auseinander lagen damit, auch am Allersee in Wolfsburg zu übernachten, dort Tante und Onkel zu treffen und: sowohl für die Hunde ein „Padmade“ (Liegekissen – speziell angefertigt von Susi von Ourworldoutside (https://www.ourworldoutside.de/) plus: einen Teppich für uns alle, den von Beate Wolfram, Kettlerei Gutwein . Beides maßgefertigt und beides super-passend. Und: nach Maßen, die Jörg vorgegeben hat. Meine Güte, hat der sich Mühe gegeben, hat das Zeit gekostet, Schablonen zu erstellen … (typisch Jörg, Schreinermeister durch und durch – was er macht, das macht er gründlich und: auch fachgerecht; hier wird nicht „rumgebastelt“):

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Fotos vom Endergebnis fehlen noch – ich möchte das fotografieren, wenn ich den Apparat wieder gut in den Händen halten kann.

Und damit zurück zu den Jungfernfahrten, die nämlich vor allem davon überschattet waren: meinem Haushaltsunfall. Ich bin nur wenige Tage zuvor nachts im Bad ganz übel gestürzt, habe mich dabei im Fall gedreht und fand mich direkt vor der Badewanne liegend wieder. Im Sturz habe ich ein kleines Schränkchen umgerisschen, die Hand auf eine Waage und an/in die Duschwanne geschlagen. Totalschaden. Ein bisschen weiter, nur wenige Zentimenter und das wäre es gewesen. Kaputtes Handgelenk hin oder her (von 2 je Blauen „Rückseiten“ will ich mal lieber gar nicht sprechen): ich war froh, mir nicht das Genick gebrochen zu haben, und dieser Satz ist alles andere als „theatralisch übertrieben“. Nun hatte ich mir das linke Handgelenk zum 2. Mal in meinem Leben „zerbröselt“. Und das wenige Tage vor unserer Fahrt nach Lüdinghausen. Einen Tag lang ging ich mal in mich, fragte mich, ob wir wirklich fahren sollten. Ich entschied: wir fahren. Der Termin stand schon so lange. Watt-mutt-datt-mutt. Ich wollte nicht verschieben. Voraussetzung war: alles blieb an Jörg hängen, ich würde kaum eine große Hilfe sein. Ich habe ein gewisses Maß an Kampfgeist …


Lüdinghausen … über Wauzi-Pad, einen Stellplatz unterwegs an der Eherieder Mühle.

Eherieder Mühle war klasse. Tolle Küche (Bayrisch) und noch viel tolleren Rotwein-Schokoladenlikör (wir haben inzwischen nachbestellt und auch verschenkt). Und: diese Übernachtung war unsere allererste überhaupt. Sie wird unvergessen bleiben, weil ich nicht mit Messer&Gabel essen konnte, ich mir wegen des Handgelenkes helfen lassen musste …

Kleine Vorspeisenplatte für Zwei 😋 …

„Saure Zipferl“ für mich – Jörg musste sie mir kleinschneiden …

Jörg hatte sich auf Rostbratwürstchen gefreut …

Nächster Tag: Start Weiterfahrt zum Allersee und am übernächsten (dann auf dem Weg nach Lüdinghausen) ein Teppichstopp. Etappenweises Vorwärtskommen.

Und: keine wirklich guten Aussichten am frühen Morgen noch an der Eherieder Mühle – Regen, soweit das Auge reichte:

Da überlegt man dann doch 2x ob man 1x aufstehen soll …

Davon abgesehen, dass wir den Hof gerade noch rechtzeigtig vor einem dann großen Unwetter verlassen haben (Regen ohne Ende – am Folgetag war der gesamte Innenhof der Mühle überschwemmt, Tische und Stühle ein Stück weit weggespült), kamen wir abends am Allersee an:

Kaum zu glauben: da kamen wir aus einer Schlechtwetterfront und da dann – plötzlich Sommer! Nach dem Einchecken ging es für uns zum Abendessen schonmal „zum Griechen“, ins „Santorini“. Es war wie Urlaub in Griechenland … mit Blick auf Wasser und Boote …


Vom Allersee zur SHR-Werkstatt (also von Wolfsburg nach Lüdinghausen), an der wir abends ankamen – so wie andere Kunden, die ebenfalls dann am nächsten Tag einen Termin dort hatten auch. Übernachtung auf dem Werkstatthof, vor einem der Einfahrtstore. Schnelles Abendessen und früh in die Daunen, denn: am nächsten Morgen mussten wir sehr früh raus – wir sollten den Camper um 08:00 abgeben …

Gedacht hatten wir, dass wir da irgendwo dann in Ruhe frühstücken könnten. Pustekuchen. Wir haben uns mit den Cairns und (Gott-sei-Dank!) dem Radanhänger/Buggy für die Cairns auf den Weg gemacht. Ein Elendstag lag vor uns. Weit der Weg nach Lüdinghausen rein. Das Wetter: fragwürdig. Kalt, feucht. Immerhin: nur kurz mal Regen. Und dann muss man sich mit den Hunden den Tag irgendwie nett gestalten. Also: laufen – Café suchen – laufen – Mittagsplätzchen suchen – laufen … bei zeitweiligem Regen … (kühl war es zudem auch noch) …

Ein Frühstückstischchen haben wir im Café Terjung gefunden. Leckere Brötchen, mal was anderes. Selbst die Cairns durften in ihrem Buggy mit hinein.

Brötchen hier mal mit Roter Beete – war sehr lecker. Auch der Kuchen: einfach fein.

Und eine Zeitung gab es für Jörg auch, es war fast wie Zuhause …

Im Café bekamen wir dann auch noch den Tipp, dass sie nicht nur eine Bäckerei betreiben, sondern auch ein Café Reitstall an der Burg Vischering. Damit hatten wir ein Ziel für einen Imbiss zum Mittag und die Cairns nach dem Warten während des Frühstücks endlich wieder Zeit zum Laufen.


Eigentlich sollte der Camper um ca. 14:00/15:00 wieder an uns zurückgehen – letztlich saßen wir erst um ca. 16:30 wieder darin. Schnitzelfertig vom Laufen und Warten. Und: ohne Stellplatz für die Nacht. Ich hatte mal was von Haltern am See gelesen und das lag in gut erreichbarer Nähe. Gelandet sind wir auf einem Stellplatz am dortigen Schwimmbad. Es war perfekt.

Dort stand unser Camper nun zum ersten Mal auf den brandneuen Hubstützen, quasi mit den Reifen in der Luft.

Zum Abschluss dieses Tages: ein schnelles Essen vor dem Camper. Kein Aufwand, trotzdem was warmes.


Kaum hatten wir diesen „Hardcoretag“ hinter uns, stand Teil 2 der Jungfernfahrt an. Isny. Wunderbar. Mal fast vor der Haustür. Wie zuvor: Anreise am Tag vor dem Werkstatt-Termin. Werkstatt-Termin auch wie vorerwähnt um 08:00. Klasse: hinter dem Werkstattgebäude der Firma Goldschmitt gibt es einen Stellplatz.

Und super: in unmittelbarer Nähe ein wirklich gutes Restaurant. Zeit für Feierabendbierchen und leckeres Essen.

Auch dort war die Nacht kurz. Wir mussten unseren Camper wieder um 08:00 abgeben. Und wieder hieß es: bis ca. mittags – und wieder zogen wir mit Cairns und deren Hänger los in Richtung Innenstadt Isny …

Isny ist ein nette kleine Stadt. Jörg hat die Gelegenheit genutzt, zum Friseur zu gehen, ich habe derweil das nebenanliegende Eiscafé „Venezia“ angesteuert. Die Wauzis im Hänger – mir bei schon morgens sommerlichen Temperaturen = ein herrliches Eis:

Auch Jörg hat sich nach dem Friseur ein Eis ausgesucht …

Wir haben den Tag in Isny ein bisschen vertrödelt. Bisschen eingekauft (endlich hatte Jörg mal wieder Zeit, an einem Schuhgeschäft anzuhalten und da ist er dann auch gleich mit 2 Paaren raus) … Mittagspause (nicht dolle das, was man uns als Schlutzkrapfen serviert hat – aber wenigstens konnten wir draußen sitzen) …


Sonst war Teil 2 wie Teil 1. Länger als gedacht mussten wir warten, bis wir unseren Camper wieder zurück hatten und so haben wir dann beschlossen, dort auf dem Stellplatz hinter der Werkstatt noch eine weitere Nacht zu bleiben, keinen anderen Platz mehr zu suchen.


Fazit: unsere Jungfernfahrten weichen sicher weit von dem ab, was andere Leute erleben. Beide Fälle: eine einzige Herausforderung, was vor allem meinem Handgelenk geschuldet war und Jörg einfach irgendwie alles alleine machen, sogar die Gassigänge übernehmen musste.

Fakt auch: mit der Technik hatten wir zu tun (verdammich – es hat sich viel getan in den zurückliegenden ca. 20 Jahren) – so ganz hatte sich dem Jörg die Arbeitsweise des Wasseraufheizens nicht erschlossen 😅, wir standen immer wieder mit kaltem Wasser da. Das neue K-Wort (und nicht wie sonst geläufig das böse Wort aus dem Bereich Gesundheit) = „Katzenwäsche!“ 😺 …


Wer das Ancampen SO hinbekommt – der schafft alles! 🥳


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